Heute vormittag ging ich noch durch Salamanca spazieren. Es war sooo ruhig, weil die meisten Touristen entweder noch nich unterwegs waren, bzw. schon nach Hause gefahren sind.
Auf dem Weg ins Hotel wurde es sehr schnell warm und ich fing an zu schwitzen. Da ich bereits raus musste, konnte ich nicht so gut runterkommen und mich umziehen.
Als ich dann aus dem Zimmer musste, hatte ich immer noch Zeit und wollte zum sehr späten Frühstück in mein Lieblingscafé. Das war allerdings brechend voll. Also bin ich bereits früher zur Busstation und habe da was gegessen.
Ich lief dann mit dem leicht feuchten T-Shirt zur Busstation und hab dann dort angefangen zu frieren, weil es da so kalt war. Ob das ebenfalls dazu beigetragen hat, dass ich einige Tage später so krank geworden bin?🧐
In Zamora angekommen, war Holger schon da und hat auf mich in einer Bar gewartet. Wir hatten ein richtig schönes Hotelzimmer. Eine schöne Abwechslung zu den vielen eher schnuddeligen Pensionszimmern...
Am nächsten Tag war Waschtag und etwas Sightseeing. Zamora ist eine nette Stadt, relativ überschaubar und hat trotzdem eine ordentliche Kathedrale und eine sehr gut erhaltene Stadtmauer und Festung.
Abends waren wir noch etwas spazieren und haben Werner getroffen. Er war etwas krank und hat in Salamanca etwas pausiert und sich erholt. Er hatte immer noch ganz schön Husten.🙈
Abends spielte die spanische Band Rulo y la Contrabanda in der Stadt, kostenfrei. Wir haben die Proben mitbekommen. Zum Konzert wollten wir allerdings doch nicht bleiben, da es erst um 21 Uhr losging und wir am nächsten Tag wieder pilgern wollten.
Ich blieb bis Montag in Salamanca, Holger ist bereits Sonntag weiter gelaufen.
Seidem Weg nach Salamanca tat mir mein Knie weh, das wollte ich etwas schonen.
Ich freute mich sehr über ein Café, dass mal ganz anderes Frühstück anbot, als Tostada und bin dort jeden Tag frühstücken gegangen.
Darüber hinaus habe ich endlich mal die Oster-Prozessionen mal live gesehen.
Hab mir die Stadt angeschaut und andere Pilger getroffen.
An meinem Abreisetag verabschiedete ich mich endgültig von Monica, ihr Camino endete hier und sie flog zurück nach Mailand. Irgendwann möchte sie die Via fortsetzen.
Es waren insgesamt sehr chillige Tage in Salamanca. 😊
Gestern abend sagte die Wirtin, dass es ab 7.30 Uhr Frühstück gibt. Geld für das Mittags- und Abendessen vorm Vortag wollte sie dann beim Frühstück abrechnen.
Kurz nach halb acht waren wir in der Bar, eine andere Pilgerin war ebenfalls da. Wer nicht da war, war die Wirtin.
Wir wollen nicht zu lange warten, denn nachmittags war Regen angesagt.
Als Kurz vor 8 Uhr immer noch niemand da war, bin ich nochmal zur Toilette und dann wollten wir los.
Als ich aus der Toilette rauskam, merkte ich, dass die Tür zur Küche offen stand. Vielleicht gab es da was zu essen? Denn auf den ganzen Weg nach Salamanca, sollte es nichts geben...
Ich entdeckte Bananen und nahm ein paar mit. Das sollte bis Salamanca reichen.
Der Wirtin schrieben wir einen Zettel mit unserer Email Adresse. Wir baten drum uns Ihre Bankverbindung zu schicken, damit wir Ihr alle Kosten erstatten konnten.
Dann ging's los und die Wolken sammelten sich schon. Zusätzlich blies ein enorm starker Wind. Teilweise rüttelte er ganz stark an uns. Wir begegneten kaum Menschen, oder Pilgern.
Irgendwann sahen wir bereits Salamanca, aber es dauerte gefühlt noch ewig bis wir dort angekommen sind. Es zog sich...
Als wir endlich angekommen sind, hatten wir mega Hunger. Auf Menü hatten wir keinen Bock, also ab zu Mäkkes! Es gab einen sehr grossen und einen kleinen Burger für mich. Holger hatte sogar 4!!!😃
Und dann fing es doch noch an zu regnen...
Also schnell ins Hotel und abends dann noch etwas Rotwein in einer Bar um die Ecke.🍷🙂
Heute früh war ich ganz chillig und entspannt unterwegs. Wir hatten zwar eine längere Pilgerung geplant (mit der Option, dass ich mich von der Pension 7km vorher abholen lasse), aber die Bar machte erst um 8 Uhr auf und wur wollten uns dort was zu essen mitnehmen, unterwegs gab's sonst nix.
Am Vortag fragte ich den einen Angestellten in der Bar, wann die denn am nächsten Tag azfmachen: 7.00 - 7.30 Uhr meinte er. Später fragte ich den anderen Angestellten und er meinte 7.30 - 8.00 Uhr. 🤭
Wir beschlossen also um 8 Uhr hinzugehen. Es war jemand in der Bar, die Reinigungskraft, aber sonst niemand. Sie war sich auch nicht sicher, wann jemand kommt.
Da es kalt war, wir keine Lust hatten zu warten und in der Herberge 'gut' gefrühstückt haben, gingen wir los. Ein paar Kleinigkeiten zu essen hatten wir noch, dass sollte reichen.
Der Weg war schön und es lief sich gut. Zuerst ging's auf einen Pico de la Dueña auf 1.143m Höhe. Es lief sich gut hoch, da es nicht so steil hochging. Ich fühlte mich fit.💪
Oben angekommen, gab's erstmal eine Pause. Neben dem ständig plappernden Franzosen. Der war die Nacht davor in unserer Herberge. Er hat die ganze Zeit geplappert, tlw. kommentierte er etwas, tlw. führte er Selbstgespräche. Es war etwas herausfordernd, weil man nicht wußte, ob er gerade mit einem spricht, oder sich selbst...
Dann ging's wieder runter vom Pico und ab auf die Straße. Und da blieben wir ca. 10km lang. Uff... Das war schon mühsam... Ich beschloss mich doch nicht abholen zu lassen, ich wollte laufen. Es war mal wieder etwas quälend zum Schluss der 28km, aber ok.
Wir hatten für die Nacht ein Zimmer reserviert gehabt und als wir ankamen gab's gerade noch Menü. Werner war schon da und wir gesellten uns zu ihm. Er hat uns viel über sein Berufsleben erzählt, das war sehr spannend.
Abends haben wir uns nochmal getroffen. Werner erzählte, dass es in der Herberge sehr kalt ist und sie lediglich 3 Pilger sind. Einen hatte er bei sich, oder besser gesagt: einen Radfahrer aus Irland, der in Spanien lebt.
Wir haben uns sehr gut mit ihm unterhalten, netter Typ. Er meinte, dass er uns bereits gesehen hat. Und zwar auf den Fotos vom Vorabend von Carmen. Das war die einzige andere Radfahrerin, die er getroffen hat. Voll lustig.
An dem Abend erzählte uns Werner von seiner Begegnung mit Gott auf O Cebreiro, die ich nicht weiter hier erläutern möchte. Auf jeden Fall will er die Via de la Plata über Astorga und dann über den Camino Francés laufen, weil er in O Cebreiro noch was zu erledigen hat.😉
Die ersten 11km sollten heute früh anstrengend werden und nach den letzten langen Tagen war ich ganz schön platt. Also fuhr ich mit dem Taxi vor.
In dem Ort angekommen, gab's Frühstück und ich traf bekannte Gesichter: Angel und die beiden Argentinierinnen waren auch da.
Danach ging's los bei 2°C.🥶
Der Weg verlief malerisch und hinter mir schneebedeckte Berge.🥰
In der Sonne wurde es wärmer, aber im Schatten eiskalt. Es war schwer die optimale Kleidung zu finden...
Holger schrieb mir, dass er bereits in dem Ort, an dem ich gestartet bin angekommen ist, die Bar aber zu hatte. Er hatte noch nicht gefrühstückt...
Er musste nicht weitere Kilometer laufen bis zur nächsten Bar, in der ich bereits saß und mein 2tes Frühstück zu mir nahm. Währenddessen der eine Italiener sein erstes Bier zu sich nahm.🤭
Es ging danach an der Straße etwas berghoch. Die heilenden Blasen machten mir zu schaffen. Sie taten weg. Abtapen ging nicht, dafür war das Tape zu dick. Das Siliconding rutschte bei dem einen Zeh immer ab. Schuhe aus, Schuhe an...
Irgendwann klebte ich mir das Tape von Marion drauf und das war richtig gut!
Danach kam ich auf die bisher höchste Stelle auf knapp 1.000m Höhe an. Es bewölkt sich, wurde kälter und feuchter. Unangenehm...
Kurz vor der Herberge fing es dann auch noch an zu regnen.
Die Herberge in Fuenteroble war etwas weird. Es war eine Donativo und gehörte zu der naheliegenden Kirche an. In dem Gemeinschaftsraum stapelten sich diverse Dinge, alles ganz unordentlich und durcheinander. Der junge Hospitalero konnte sogar Deutsch. Er führte mich in den Schlafsaal, der in einem anderen Gebäude war. Dort waren bereits mehrere Pilger und es war ganz warm drin, da ein Kamin in dem Raum brannte!😃
Holger und Werner kamen etwas später und wir gingen erstmal was essen in der Bar.
Ein Pilger, den Werner kannte kam rein. Ich lud ihn ein sich zu uns zu setzen. Er konnte kaum englisch und Werner sagte er heisst Pavel und kommt aus Tschechien. Ich fragte ihn auf polnisch, ob er polnisch kann und antwortete mir auf polnisch, dass er aus Polen kommt und Paweł heißt.
Wir unterhielten uns länger, da ich die erste auf dem Camino war, die polnisch sprechen konnte und Paweł sich mit den anderen Pilgern nicht so gut verständigen konnte. Er erzählte mir viel über sein Leben, seine Krankheit, die vieles in seinem Leben verändert har. Wir sprechen viel über Gott und den Glauben. Sehr intensive und tiefgründige Gespräche mit einem Menschen, den man gerade erst kennengelernt hat...
Abends gab's dann ein gemeinsames Abendessen. Das war sehr nett. Es gab noch einen anderen Schlafsaal im Haupthaus, in dem noch andere Pilger waren, somit waren wir ganz schön viele andere diesem Abend.
Ggü. von uns saß Carmen, eine Deutsche, die keine Pilgerin war, sondern mit dem Fahrrad durch Spanien fuhr und eigentlich zelten wollte, dafür war es größtenteils aber zu nass.
Es war ein schöner Abend.
Rückblickend war das einer der schönsten Tage auf der Via de la Plata. Und eigentlich gehört diese Alternative garnicht zur Via de la Plata... Vielleicht war es deswegen so schön? 😆
Direkt ggü. vom Hostel gings auf einer alten Bahntrasse los und bis Baños konnten wir drauf bleiben.
Mega grün, ruhig, kaum Menschen, total gut zu laufen, mit wunderbaren Ausblicken. Und ich fühlte mich richtig fit!😃
In Hervás haben wir Pause gemacht und etwas gegessen. Danach ging's weiter und wir mussten uns etwas beeilen, weil ein Gewitter im Anmarsch war. Die Wolken wurden immer dunkler und das sah ganz schön übel aus.
Zwischendurch kam sogar etwas Hagel runter! 😳
Dann fing es an zu regnen, aber nicht so doll. Wir kamen sogar noch einigermaßen trocken in der Herberge an.
Die Herberge war wahrscheinlich die beste auf dem ganzen Camino! In einem alten Haus, welches ein kleines Informationszentrum über die Via de la Plata in der Extremadura beinhaltete.
Die Herberge war super sauber, hatte mehrere Zimmer mit wenig Betten, einen kleinen Aufenthaltsbereich und es war warm. In unseren Zimmer waren wir mit Melinda zu dritt.
Wir suchten etwas zu essen, doch es hatte alles zu. Auch der Supermarkt war zu und öffnete an dem Tag nicht mehr.😳
Um 18 Uhr sollte es in einer Bar was geben. Wir fragten Werner, der ebenfalls in unserer Herberge war, ob er mitkommen möchte und hatten einen schönen gemeinsamen Abend.😃
Ich nahm heute das Taxi nach Carcaboso und überholte damit Holger, der tapfer an der Straße ging.
In Carcaboso traf ich Marion und frühstückte. Beim Frühstück traf ich Ingrid aus Norwegen und erzählte ihr davon, dass ich mich so wundgerieben habe. Sie ist Ärztin und empfahl mir bestimmte Salben gegen die Entzündung.
Danach ging's los. Plan war, dass ich ca. 20 Kilometer laufe und mich dann für die restlichen knapp 10km vom Hostel abholen lasse.
Unterwegs war es sehr schön, nur wurde es immer matschiger. Es wurde dann immer nasser und mühsamer nach einer einigermaßen trockenen Stelle zu suchen.
Unterwegs traf ich Ingrid und wir liefen eine Weile zusammen.
Bei einer Pause traf ich Werner, der einfach mit seinem Trailrunnigschuhen durch den Matsch lief, ohne Rücksicht auf Verluste.😆
Kurz danach kam auch Holger. Wir liefen dann bis Cáparra (eine alte römische Ruinenstadt) zusammen. Dort wollte ich mich abholen lassen.
Als wir dort ankamen, fings an zu regnen und war sehr windig. Ich rief das Hostel an, doch die wollten mich erst in zwei Stunden abholen! Es gab nichts zum Unterstellen, war kalt und nass! Ich war echt ärgerlich...😡
Ich hatte die Entscheidung zu warten, oder weiterzulaufen. Ich entschied mich fürs Weiterlaufen.
Allzu trödeln konnte ich nicht, denn es war weiterer, stärkerer Regen im Anmarsch.
Ich war platt, lief aber weiter, so schnell es halt ging, durch den Matsch.
Die Landschaft war echt schön, doch schon wieder konnte ich sie nicht richtig genießen...
Kurz vorm Ziel fing es dann doch wieder an zu regnen und wurde stürmisch. Mir liefen wieder einige Tränchen... So ein Kack-Camino! Ich verfluchte echt diesen Weg!
Und dann kam der Moment als sich etwas in mir änderte. Etwas machte klick. Ich dachte: ich kann jammern und mich über diesen Camino ärgern so viel ich will. Das wird an meiner Situation nichts ändern, sondern kostet nur wertvolle Energie. Oder ich akzeptiere die Situation wie sie ist, wenn auch gleich sie beschissen ist. Ich machte mir "Unstoppable" von Sia an. Der Song trug mich und gab mir Power. Ich hob mein Kopf, stolz, ich trotzte den Regen. Ich trotzte diesen Camino. Ich entschied mich, mich unterkriegen zu lassen. So kam ich im Hostel an. 2 Minuten bevor es richtig anfing zu schütteln. Meine Laune war auf einmal besser und das nach (wieder) über 30km.
Holger und ich aßen etwas und bezogen das Zimmer. Abends gab's dann noch ein Menü.
Was für ein Tag...
Es startete sich heute für mich richtig gut. Nach den Pausentagen fühlte ich mich gut!
In der Churreria aßen wir Churros zum Frühstück und trafen Tammy und Mike. Tammy hat sich entschieden nach Hause zu fliegen, das mit ihrem Bein ging nicht mehr.
Zusammen mit Monica gingen wir los und ausnahmsweise gings zur Abwechslung mal berghoch.😳
War aber ok. Die Landschaft war schön und wirkte sehr abgelegen. Es wurde jedoch immer nasser und teilweise mussten wir nach guten Übergängen suchen um trockenen Fusses rüber zu kommen. Sowas kostet immer Kraft...
Es gab einen Ort, den wir ansteuerten, um dort zu frühstücken. Der Weg dahin war etwas tricky, steil und rutschig. Kostete erneut Kraft.
Auf dem Weg erfuhren wir von Marion, die vor uns war, dass die Wege total überschwemmt seien. Sie empfahl uns die Straße zu nehmen.
Monica erkundigte sich in der Bar nach einer Alternative, sie hatte ein anderes Ziel als wir. Wir verabschiedeten uns von ihr, weil wir davon ausgingen, dass wir uns nicht mehr wiedersehen würden.
Und dann gings für uns 15km auf der Straße entlang... War nicht so geil, aber erträglich, da es wenig Verkehr gab.
Irgendwann wechselten wir dann wieder auf dem Camino und der Weg wurde sehr schön. Allerdings konnte ich ihn nicht richtig genießen, da ich nach 24km wieder ganz schön platt war. Ich schleppte mich mal wieder...
Es wurde richtig warm. Und dann gab's zum Abschluss noch eine Steigerung. Ich konnte kaum noch und wurde richtig wütend. Mir liefen Tränen vor lauter Frust. Warum war dieser Camino nur so mega anstrengenden für mich?!
Wir kamen in der Herberge an und gingen gleich essen. Es waren an dem Tag 31 km... Um 17 Uhr essen zu gehen, ist sehr optimistisch in Spanien. Doch wir hatten Glück und kriegten noch was auf den letzten Drücker. Viel mehr ging dann an dem Tag bei mir nicht. Ich war platt.
Holger ging sich die Stadt anschauen, ich hatte keine Lust. Galisteo hat eine super erhaltene Stadtmauer, welche die Stadt umgibt. Doch innerhalb der Stadtmauer gibt's überwiegend Neubauten. Lt. Holger, habe ich nichts verpasst.
Am nächsten Tag wollte ich 11km in den nächsten Ort mit dem Taxi vorfahren. Wollte nicht schon wieder an der Straße gehen...
Zwei Argentinierinnen wollten das auch und somit konnten wir uns das Taxi teilen.
Am Tag habe ich mich unter dem BH übel wundgelaufen. Ich cremte die Stellen mit Bepanthen ein und konnte zuerst wegen den Schmerzen nicht einschlafen. Irgendwann klappte es aber doch.
Holger hat sich übrigens entschieden doch zu bleiben und mit mir den Bus zu nehmen. Das fiel ihm überhaupt nicht leicht und er hat stark mit sich gekämpft. Bus fahren kommt für ihn eigentlich nicht in Frage.
Wir frühstückten mal etwas anderes als Tostada und gingen dann mit Monica zur Bustation.
Dort trafen wir Tammy und Mike. Tammy gings nicht gut und sie überlegte was sie machen soll.
In Cañaveral angekommen hatten wir ein überraschend gutes Menü. Später trafen wir noch Werner und Jeroen aus Holland. Als Snack zum Bier gab's etwas knackiges, gut gewürztes. Ich hab etwas geknabbert daran und dann dachte ich mir, dass es vielleicht Schweineohren sein könnten. Sie waren es!🙊
Von Marion erfuhren wir, dass Tony weiter nach Salamanca gefahren ist. Später hat er sich bei ihr gemeldet und für ihre Unterstützung bedankt. Er ist zu der Einsicht gelangt, dass er zu häufig sein Geld vergisst und Angst hat, dass er ggf. sein Ausweis verliert. Er will zurück nach Hause fliegen.
Heute wurde erstmal ausgeschlafen. Dann beim Frühstück lief uns Marion über dem Weg. Trotz der schlechten Wettervorhersage wollte sie weiter nach Casar de Cáceres laufen.
Sie sagte, dass Tony den Bus dahin nehmen wollte.
Wir verbrachten den teils verregneten Tag und erkundeten die Stadt und gingen in ein Kunstmuseum. In Cáceres ist der Eintritt in alle Museen umsonst. Super!😃
Von dem heutigen kurzen Weg nach Cáceres gibt's zwei Bilder, der Weg war nicht besonders aufregend und hat mich eher angenervt. Ich war froh in Cáceres zu sein.
In mir stieg der Gedanke auf länger in Cáceres zu bleiben und die nächsten Etappen zu überspringen. Ich weiß, schon wieder...
Aber die Wettervorhersage war mega schlecht, ich war fertig und Camino müde.
Monica schrieb, dass sie ebenfalls überlegte zu bleiben.
Ich war noch nicht ganz sicher...
Wir gingen erstmal Mittag essen. Endlich gab's was anderes als spanisches Menü, eine Poke Bowl! Lecker und gesund.
Danach bezogen wir das Hotelzimmer. Alles war sauber und durftete sooo gut. Ich war die tlw. nicht so sauberen Herbergen und deren sanitären Einrichtungen so leid. Und vor allem der Gerüche.
Ich entschloss mich zu bleiben und verlängerte das Hotelzimmer um eine Nacht. Holger war noch unschlüssig.
Wir gingen uns die Stadt anschauen. Neben der Plaza Mayor war eine Stadtmauer mit einem Durchgang, wir gingen rein und waren total erstaunt! Uns erwartete dahinter eine super gut erhaltene Altstadt, mega schön! Wie wir später erfuhren wurden hier tlw. Folgen von "House of Dragons" gedreht. Eine Kirche kam mir sogar bekannt vor und ich erinnerte mich an die Folge.
Monica lief uns über den Weg und wir gingen etwas trinken. Es wurde spät und wir bekamen Hunger. Sehr spät, fast schon zu spanischen Verhältnissen, gingen wir noch was essen, diesmal arabisch.
In der Stadt war ordentlich was los, da ein Straßenschauspiel über die Passion Christi stattfand. Wir hatten aber wenig Lust auf Trubel und verbrachten einen kurzweiligen und lustigen Abend alleine zu dritt.
Das war echt eine schlimme Nacht. 14 Pilger, davon nur zwei Frauen. Ein Schnarchkonzert war das! Und dann keine Frischluftzufuhr! Ich hatte Angst aus dem Bett zu fallen und hab mich immer nur ganz achtsam umgedreht, zusätzlich drückten die Federn der Matratze in meinen Körper. So ein Mist
...
Ich war morgens total wehleidig. Meine Balsen taten weh. Ich wollte keine 25km laufen. Also fuhr ich die Hälfte mit dem Bus vor.
An der Bushaltestelle warteten auch andere Pilger. 🤭
Danach bin ich wieder gelaufen. Es war ein schöner Weg, total einsam.
Am Zielort angekommen gab's einen Salat in der Bar, Holger kam dann dazu. Heute hat er sich das erste Mal mehrere Bier gegönnt. Morgen standen nur wenige Kilometer auf dem Programm.
Angel kam ebenfalls und berichtete, dass er die Nacht auch ganz furchtbar fand.
Hab so gut geschlafen letzte Nacht, ich wollte garnicht weg aus diesem schönen Hotel...
Das Frühstück war so toll, es gab Jogurt mit Granola und Eier!😃
Es warteten heute lediglich 20km auf uns. Das war gut machbar.
Der Weg war wieder total schön. Ich trug eine kurze Hose, da es relativ warm war. Leider vergass ich mich einzucremen. 🙈 Und zack, hatte ich einen Sonnenbrand an den Waden.
Nach ca. 14km wurde ich wieder ganz schön platt und schleppte mich mal wieder ins Ziel... Warum fühle ich mich nur so unfit, obwohl ich mich so gut vorbereitet habe?!
Wir waren heute in einer kirchlichen Donativo Herberge untergebracht. Ich schlief im Etagenbett oben, zu beiden Seiten gab's keine Absicherung und nur einen Stuhl zum Hochkommen.😱
Abends gab's einen kleine Messe mit Segnung von uns Pilgern. Nebenan war eine Einrichtung für ältere, beeinträchtigte Menschen, manche von ihnen nahmen ebenfalls an der Messe teil. Obwohl manche von ihnen nicht gut stehen konnten, versuchten sie in bestimmten Phasen der Messe trotzdem zu stehen. Ich dachte mir, wie gut es mir geht, trotz all der aktuellen Blessuren...
Danach bekamen wir noch eine Führung durch die neue Kapelle und es gab ein gemeinsames Abendessen. Wir lernten u.a. Angel aus Malaga kennen. Er ist von Malaga gelaufen und war zwei Wochen alleine unterwegs, jetzt so viele Pilger um ihn herum, das war neu für ihn.
Wegen den Blasen wollte ich mit dem Bus nach Mérida fahren und von dort weiter laufen.
Monica kam mit.
Wir warteten um 8 Uhr auf den Bus. Er kam nicht.
Ein Einwohner sagte, der Bus kommen erst um 10 Uhr.
Dieser Ort machte mich fertig. Ich fand ihn total unangenehm. Er war hässlich und es stank nach Gülle. Die Herberge war übertrieben teuer (Monopol) und der Hospitalero unfreundlich.
Nix wie weg hier, doch scheinbar nicht so einfach.
Wir gingen zur Bar und fragten nach einem Taxi. Der Taxifahrer sagte uns, dass er in einer halben Stunde da wäre. Nach 45 Minuten war er immer noch nicht da...
Wir gingen wieder zur Bushaltestelle, lt. Google sollte ein Bus kommen. Er kam nicht... Stattdessen kam der Taxifahrer, 30 Minuten zu spät!🙄
Der Weg nach Mérida führte schön über eine alte römische Brücke hinein. Der Nebel lichtete sich.
Wir gingen in eine Café und warteten auf Holger, der gelaufen ist. Er berichtete von sehr matschigen Wegen. Mal wieder...
Wir schauten uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt an, die Römer haben hier ihre Spuren hinterlassen.
Monica, Marion und Tony wollten in Mérida bleiben, für uns ging's weiter.
Der Weg aus der Stadt war nicht so schön...
Doch dann waren wir an einem alten römischen Stausee und es wurde richtig, richtig schön!!!
Zum Ende mühte ich mich mal wieder ab und war froh als wir in dem kleinen Hotel ankamen.
Alles war hier römisch gestaltet. Schönes Zimmer, leckeres Essen und eine Flasche Wein. Uns ging's gut!😃🍷
Auf dem Camino Francés gibt's einen Abschnitt, der von vielen Pilgern gefürchtet wird: 14km in der Meseta. Endlos langer Weg, keine Verpflegung, kaum Schatten...
Ich bin den Weg damals nicht gegangen, weil ich auf dem Abschnitt davor krank geworden bin und Bus fahren musste.
Nun stand heute etwas viel krasseres als das an: 28km Meseta!
Wir sind gemeinsam früh los. Doch die Bar hatte geschlossen. Es war nix los in der Stadt, es war Sonntag und die Einwohner hatten den Abend zuvor lange gefeiert.
Doch just in dem Moment als wir etwas ratlos waren, kam ein Herr und zeigte uns eine geöffnete Bar. Frühstück und Kaffee war gesichert!😃
Wir gingen los und genossen den schönen Morgen. Wir liefen unterschiedlich verteilt, führten tolle Gespräche, hörten Musik und haben sogar gesungen. Der Weg kam mir nicht lang vor.
Zum Ende wurde es aber sehr warm und sehr anstrengend. Ich schleppte mich die restlichen Kilometer.
Marion war bereits früher da und schrieb, dass es Mittagessen nur noch kurz gibt. Sie hat uns bereits ein Zimmer in der Herberge gesichert. Wir also zum Mittagessen. Das war dringend nötig.
In der Herberge hatten wir wieder ein 5er Zimmer mit eigenem Bad sogar.🙂
Ich war mal wieder als Erste wach, meditierte und ging dann zum Frühstück. Es stand Kaffee da, in einer Kanne, kalt. Ich musste etwas überlegen... Ok, kalter Kaffee, Mikrowelle = warmer Kaffee. Hmmm... Besser als gar kein Kaffee.
Die Franzosen, die wir aus Monasterio bereits kannten, waren auch in der Herberge. Wir konnten uns aber nicht verständigen, weil sie kein englisch sprechen.
Carlos aus Barcelona war auch da, ihn haben wir bereits am zweiten Tag auf dem Camino kennengelernt.
Wir gingen fast alle gemeinsam los. Das war schön, eine große Pilgergruppe.😃
Unterwegs gab's einen kleinen Laden und Carlos gab eine Runde Churros aus. Es gab auch Kaffee, mal wieder aus der Mikrowelle. 🙈
Der Hospitalero empfahl uns einen Alternativweg über die Straße wegen der vorherigen Regenfälle. Carlos und sein Freund Pedro wollten aber den Originalweg gehen und so trennten sich unsere Wege.
An der Straße zu laufen war nicht so toll. Sie war aber Gott sei Dank nicht stark befahren.
Unterwegs taten mir die Füße weh, ich bekam neue Blasen.
In Villafranca angekommen, ging ich zur Apotheke und kaufte mir neue Keilkissen für die Schuhe. Von meinen alten löste sich der Stoff bereits ab.
In der Stadt gab's ein Schlachtefest und gratis Essen!😳
Wir trafen Werner, den ich bereits von Facebook kannte, er kommt ebenfalls aus Hannover. Er gesellte sich zu uns. Wir waren hungrig und aßen fettige, stark gewürzte Blut- und Chorizowust.😜
Wir hatten mal wieder ein Apartment nur für uns fünf. Irgendwie sind wir mittlerweile eine kleine Caminofamilie geworden.
Am späten Nachmittag wollten Holger und ich was essen gehen, doch überall war die Küche geschlossen und öffnete erst um 20 Uhr!!!
Wir aßen Waffeln mit Eis und Schokolade, mega süß! In der Kombi mit dem fettigen Essen vom Mittag wurde mir schlecht... Ich ging ins Bett und aß an dem Tag nichts mehr.
Ich wollte mit dem Bus nach Zafra fahren, wegen der Blasen und des angekündigten Gewitters.
Tony, Marion und Monica schlossen sich mir an.
Nach einer kurzen Busfahrt waren wir dort. Wir gingen in eine Bar auf nen Kaffee und Tony warf sein Orangensaftglas mit dem Ärmel vom Tisch. Bereits morgens hat er seine Kaffeetasse umgeworfen. Ich hab nicht verstanden warum er so häufig Mut Jacke drin saß... Darüber hinaus glaube ich auch, dass seine Körperkoordination mit dem Alter nachliess. Seine Geldbörse hat er bereits mehrfach irgendwo liegengelassen...
Marion kümmerte sich fürsorglich um ihn. Er hatte deutliche Probleme beim Gehen, irgendwas war mit seinem linken Bein, er musste dieses Bein ins Taxi mit den Armen reinheben. Holger erzählte, dass er morgens gesehen hat, wie Tony ins Bad ist und seine Füße schleiften buchstäblich über den Boden. Wenn er aber auf den Camino ging, war er kaum aufzuhalten und man merkte ihn das Alter nicht an.
Als wir da also im Kaffee saßen, fing es in Strömen an zu regnen. Ich war froh nicht draußen zu sein und dachte gleichzeitig an Holger. Aber nun gut, er kannte die Wettervorhersage und hat such trotzdem entschieden zu laufen. Seine Entscheidung, seine Verantwortung.
Wir gingen in die Herberge. Es war in einem alten Convent. Die Hospitalera war super freundlich und wir bekamen einen ganz besonderen Stempel.
Wir bekamen ein 5er Zimmer. Holger kam zeitnah danach, ganz schön durchnässt.
In der Herberge war es total kalt. Tony lag auf seinem Bett und hat gezittert, hat sich aber nicht zugedeckt. Ich bot ihm eine Wärmflasche an, er wollte sie aber nicht. Ok, er ist erwachsen und selbst für sich verantwortlich, dachte ich mir.
Holger und ich gingen lecker essen, Kleidung waschen und einkaufen. Als wir zur Herberge wollten, überraschte uns ein Schauer und wir waren total nass. Also wieder in die Wäscherei, die Kleidung ab in den Trockner.😆
Abends gab's ein gemeinsames Abendessen. Das war aber nicht so meins, durchwchsenes Schweinefleisch, bäh. Ich war froh, dass ich bereits Mittags genug gegessen habe.
Ich unterhielt mich mit Manuela aus Italien. Sie hat so einen krassen Akzent! Sie spricht so: booking.cooooommmmmeee
Manchmal habe ich sie einfach nicht verstanden. Sie erzählte, dass sie eigentlich 2 Monate unterwegs sein wollte, nun aber denkt, dass ihr Mann das nicht so gut findet und nun doch früher nach Hause möchte. 🙄
Dieses Denken triggerte mich total. Ich war nicht verständnisvoll und coachingvoll unterwegs. Ganz im Gegenteil, eher wieder die Angreifer-Sylwia...
Ich hab ganz ok geschlafen und war morgens nicht so müde, wie ich es vermutet habe.
Der Weg war sehr schön und ruhig.
Irgendwann ertönten plötzlich Geräusche, die immer lauter wurden. Ich war mir nicht sicher, ist das etwas mechanisches, oder tierisches? Ich hab auf das erste gehofft... Leider war es das nicht... Die Geräusche wurden immer lauter, es waren laute Geräusche von ekner Schweinemastanlage. Ich kenne mich damit nicht aus, aber es hörte sich für mich wie das Geschrei ganz vieler Schweine an! Mir wurde etwas schlecht als ich daran denken musste, dass ich genau das einen Abend zuvor gegessen habe...
Diese Geräusche ließen mich den restlichen Tag nicht los.😕
Irgendwann liefen uns Marion, Tony und Monica über den Weg.
Es ging abwärts und eine weiter wunderbare Landschaft erstreckte sich vor uns. Ich konnte mich nicht satt sehen!🥰
Plötzlich kamen uns Marion und Tony aufgeregt entgegen. Unten gibt's einen Fluss der nicht zu überqueren ist. Sie gehen ein ordentliches Stück zurück um auf die Straße zu kommen.
Als Monica und ich am Fluss ankamen, war Holger bereits auf der anderen Seite. Wir zogen die Schuhe aus und gingen rüber. Es war tlw. etwas rutschig und das Wasser ging uns bis zu den Knien, aber es war machbar.
Wir versuchten Marion zu erreichen, damit sie zurück kamen und es ebenfalls versuchten, doch es klappte nicht.
Als ich mir die Füße trocknete, merkte ich, dass ich eine sehr große Blase am Fuß hatte. Ich stach sie auf und die Flüssigkeit schoss in einer Fontane heraus!🙈
Danach war es echt schmerzhaft und nicht einfach zu gehen. Ich beschloss aus dem nächsten Ort ein Taxi in unsere Unterkunft zu nehmen.
Wir kamen an weiteren Schweinemastanlagen vorbei. Hier wurden schwarze iberische Schweine gehalten, mit viel Auslauf. Ein Schwein spielte mit einem alten Reifen, es war total süß und irgendwie auch traurig. Der Auslauf bestand einfach nur aus Erde, mehr nicht. Ein Schwein kam an den Zaun und ließ sich streicheln. Ich bemerkte einige Kratzer an seinem Körper. Diese Bilder beschäftigten mich die nächsten Tage.
Abends aß ich Fisch. Ludwig vom Bodensee gesellte sich zu uns. Er war häufig alleine, während wir fast immer in Gesellschaft waren. Obwohl Ludwig bereits mehrfach auf Caminos in Spanien war, konnte er noch nicht mal eine Tostada mit Käse und Schinken auf spanisch bestellen...🤔
4. Tag:
Ich war wirklich hin und her gerissen, ob ich diese lange Etappe machen möchte...
Ich hab überlegt, ob ich sie auch machen würde, wenn ich ohne Holger lief. Die Antwort war: ich würde schauen wie es für mich bis zum nächsten Ort lief und dann entscheiden. Und so wollte ich es ebenfalls mit Holger machen.
Morgens meinte der eine Schotte noch, dass es kein Wettlauf ist, als er hörte wieviel wir laufen wollen. Ich sagte ihm, dass er sich seine Ratschläge gerne sparen kann, schließlich ist das meine Sache und ich bin bereits erfahren in Caminos. 😉
Er musste nach Hause fliegen, weil privat etwas dazwischen gekommen ist. Er will in einigen Tagen aber zurück fliegen und weiter laufen.
Wir liefen noch im Dunkeln los und trafen auf Tony und Enni, die etwas rumirrten. Sie schlossen sich uns an. Ich wollte nicht reden und keiner tat es. Wir gingen schweigend zusammen. Holger und ich gingen etwas langsamer, damit die beiden den Anschluss nicht verlieren. Meine Stirnlampe beleuchtete uns allen den Weg.🔦
2. Tag:
Wunderschöne Natur, viel saftiges Grün, alles am blühen. So habe ich bisher Andalusien nicht erlebt!
Es war sehr warm an dem Tag und ich schleppte mich am Ende ganz schön durch... Knapp 21 km, etwas auf und ab auf unbefestigten Böden.
In der Herberge merkte ich, dass ich mir Blasen gelaufen habe...😑
Die Herberge füllte sich schnell. Einige bekannte Gesichter, andere neu.
Wir gingen rüber und hatten mit Marion ein leckeres Menü.
In der Herberge traf ich Monica aus Italien. Sie wollte am nächsten Tag ebenfalls ein Taxi nehmen, um die ersten 16 km an der Straße zu überspringen. Die Amis wollten auch eins. Der Hospitalero rief für uns an. Das Taxi käme um 7 Uhr für Monica und mich und um 9 Uhr für die Amis. Das war uns einfach zu früh. Um 7 Uhr ist noch dunkel. Es folgte viel Diskussion. Wir entschieden das Taxi um 9 Uhr zu nehmen und den Amis nicht zu sagen, immerhin hatten wir mit ihnen nicht abgesprochen ihnen eins zu besorgen.
Als die Amis später kamen, sagten sie, dass sie sich bereits ein Taxi bei der Tankstelle bestellt haben. Somit waren wir alle fein.🙂
Nachts habe ich echt mies geschlafen. Zu viele Menschen, zu wenig Luft, unbequeme Matratze.
3. Tag:
Am nächsten Tag holte uns das Taxi ab: Monica, Toy aus Australien und ich wurden zum Eingang des Parks gefahren und überholten auf dem Weg dahin u.a. Holger und viele andere Pilger. Wir drei hatten somit einen großen Vorsprung und waren relativ alleine unterwegs.
Da ich Vorsprung vor Holger hatte, kümmerte ich mich um die Herberge. Die eine private Herberge war bereits besetzt. Carlos der Spanier hat km Vorfeld reserviert. Emma und Monica haben die letzten freien Betten bekommen.
Tony irrte etwas rum und ich nahm ihn mit zur Herberge. Er wirkte etwas unsicher...
Wir waren die ersten in der öffentlichen Herberge. Enni aus Holland war bereits da, sie war etwas krank und ist eine Nacht länger geblieben.
Nach und nach füllte sich die Herberge mit bereits bekannten Pilgern.
Aktuell waren ca. 25 Pilger am Tag auf der Via unterwegs. Die meisten ü60.
Mit Marion hatten wir wieder ein leckeres Menü. Und Julie gesellte sich zu uns.
In Spanien gibt's Menü bis ca. 15/16 Uhr, dann gibt's häufig Essen erst ab 20 Uhr!😳
Zurück in der Herberge war Tony etwas aufgeregt und fragte mich etwas. Ich habe ihn falsch verstanden, weil er etwas undeutlich spricht. Dann kam er wieder, immer noch sehr aufgeregt. Er hat sein Geld in der Bar gelassen und findet die Bar nicht mehr. Holger wollte eh nicht zum Supermarkt und hat ihn in die Bar begleitet. Wie es sich herausstellte hat Tony sein Geld doch im Rucksack gehabt... Er schien mir etwas verwirrt zu sein...
Der spezielle Pilger, den ich bereits einen Tag vorher in der Herberge sah war auch wieder da. Er hatte lange graue Haare und Bart, er trug ein weiße Jeans und ein weißes Shirt. Sein Rucksack war winzig. Er hatte scheinbar keine Wechselkleidung. Er kam wohl aus Frankreich, sprach aber nicht viel Englisch und hat sich kaum mit den anderen unterhalten.
Ich musste bei ihm voll an dem Typ aus Hape's Buch denken.😄
Wow! Mein 8er Camino beginnt und zwar der längste mit ca. 1.000 km. 6 Wochen Zeit habe ich dafür. Und diesmal laufe ich mit meinem Mann Holger. Das wird eine Gaudi!😆
Ich hatte im Vorfeld einige Bedenken wegen des vielen Regens in der Region im Vorfeld. Bei Facebook sah ich einige Fotos in denen Pilger bis zu den Knien im Wasser standen und über Flüsse waten mussten. 🙈
Nun hat es bereits einen Woche nicht geregnet und es war warm und sonnig. Ich hoffte, dass die Wege etwas getrocknet sind.
In einer kleinen Bar in der Nähe der Kathedrale gab's erstmal ein Frühstück und dann das obligatorische Foto vor dem ersten Wegstein.
Ich verstehe nicht warum dort 1.006 km standen... Lt. unserem Pilgerführer sind es 970km... Egal, auf jeden Fall viel.😅
Gleich an der Kathedrale trafen wir die ersten Pilger, englischsprachig und deutlich älter als wir.
Dann ging's los!🥳
Kurz nach dem Ortsausgang lernten wir Marion kennen. Es war ganz eigenartig, denn kurz bevor sie ihren Namen sagte, wusste ich ihn bereits... Spooky...😱
Marion kommt aus Österreich und lief ebenfalls nach Guillena. Wir verabschiedeten uns, später würden wir uns bestimmt wiedersehen.
Der Weg führte schön am Fluss entlang. Alles war überwiegend trocken.
Irgendwo hämmerte Technomusik und begleitete uns eine längere Weile. Wo gibt's an einem Sonntag vormittag Party?! Es blieb ungeklärt...
Viele Radfahrer begegneten uns. Aber kaum Pilger.
Es ging an schönen Olivenbaumplantagen entlang.
An einer Stelle schien es etwas sehr matschig zu sein. Holger hat beobachtet, dass die Radfahrer diese Stelle über einen kleinen Hügel umfuhren. Wir entscheiden und ebenfalls dafür.
Unten angekommen sahen wir ein Pilgerpärchen, die gerade ihre verdreckten Schuhe reinigten. Sie haben scheinbar nicht den Weg über den Hügel genommen.🤔
In einem Gewerbegebiet kam ein junger Hund rausgelaufen und folgte uns. Er lief wird hin und her, ohne auf die Autos zu achten. Ich rief ihn, aber er hörte nicht auf mich. Mehrfach dachte ich, jetzt wird er von einem Auto erfasst! Doch die Autofahrer bremsten rechtzeitig. Irgendwann kamen wir runter von der Straße, der Hund folgte uns. Ich konnte mich etwas beruhigen, gleichzeitig fragte ich mich was wir jetzt mit ihm machen sollen. Dann standen etwas abseits ein paar Radfahrer, der Hund lief hin und wir sahen ihn nie wieder.
In Guillena angekommen checkten wir in der Herberge ein. Wir waren etwas verwundert, hatten nämlich mit deutlich weniger Pilgern gerechnet.
In einer Bar gab's was zu essen und Marion gesellte sich zu uns.
Danach gab's noch ein paar schöne Kennelerngespräche in der Herberge, u.a. mit Emma aus Schottland, Manuela aus Italien und Julie und Tammy aus USA.
Die Herberge an sich war ok, wenn auch kein Knaller. Aber was soll's, für uns Pilger reicht es. Wir hatten ein vierer Zimmer mit zwei Pilgern aus Schweden.
Die beiden waren super ruhig und ich hab bestens geschlafen. 😃
Wir verbrachten einen entspannten und chilligen Tag in Sevilla. Wir schlenderten durch die schöne Stadt und genossen die tollen Sehenswürdigkeiten und die Wärme.
Der Alltag zu Hause war schnell vergessen.😉
An der Kathedrale steht der erste Stein mit der Kilometerangabe bis Santiago: 1.006km. Ufff... Kaum zu fassen, dass wir uns auf so einen langen Weg machen werden. Wie wurd es wohl sein? Welche Erlebnisse erwarten uns? Welche Menschen werden wir treffen? 🤔
Vor der Kathedrale trafen wir bereits die ersten Pilger. Holger vermutete aufgrund der Rucksackmarke, dass es Amerikaner waren. Wir haben sie allerdings nicht angesprochen. Sie waren auch deutlich älter als wir.
Auf dem Via de la Plata ist das Durchschnittsalter höher als auf anderen Wegen. Vielleicht aufgrund dessen, dass die Höhenmeter hier geringer sind? Ich bin mir nicht sicher...